Titelbild Band 18

Filderstädter Schriftenreihe
zur Geschichte und Landeskunde

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Band 18: Filderstadt und sein Wald

Hg. von der Stadt Filderstadt. 180 Seiten, zahlr. Abb. Filderstadt 2005. ISBN 3-934760-06-6, Preis: 12,00 €

Rund 20% der Gemarkungsfläche von Filderstadt besteht aus Wald. Der heutige Wald hat allerdings wenig mit dem Wald früherer Zeiten zu tun. Einst bevölkerten Rinder, Pferde oder Schweine den Wald, da die Bauern das Recht hatten, den Wald zu Weidezwecken zu nutzen. Natürlich war dies nicht gerade förderlich für das Wachsen der Bäume. Die Folge war, dass der Wald statt des heutigen Hochwalds eher einer Heidelandschaft glich, auf der vereinzelte hohen Bäume wuchsen.

Dies führte u. a. dazu, dass den Filderbewohner für den Bau ihrer Häuser kaum noch genügend Bauholz in den Wäldern fanden. Aus diesem Grund war sah man sich genötigt, das Bauholz per Floß aus dem Schwarzwald (!) auf dem Neckar und dann per Fuhrwerk auf die Filder zu transportieren. Dieser Frage geht der Bauforscher Tilmann Marstaller nach, der schon zahlreiche Fachwerkhäuser in Filderstadt untersucht hat.

Auch das Thema Wilderei ist Inhalt des Buches. Es war ein Delikt, das in früherer Zeit weniger mit Jagdleidenschaft, als vielmehr mit der Armut zu tun hatte. Im Mittelpunkt steht der Fall eines Plattenhardter Wilderers von 1588, der schließlich 19 Fälle von Wilderei gestand. Aber auch noch im späten 19. Jahrhundert berichtet der Filder-Bote von zahlreichen Wilderer-Fällen aus Plattenhardt und Bonlanden. Spektakulär war die Ermordung eines Försters Klingler 1913, als er zwei Wilderer auf frischer Tat ertappte.

Wenig bekannt ist schließlich, dass sich in Plattenhardt schon seit 1550 der Sitz eines Försters befand, welcher damals noch die Bezeichnung "reisiger (also berittener) Forstknecht" hatte. Seine größte Ausdehnung hatte das staatliche Forstamt Plattenhardt zwischen 1854 und 1963, als es die Wälder von 16 Gemdeinden zu betreuen hatte.

Schließlich widmet sich ein Artikel einem verschwundenen Wald, der bis 1840 zwischen Obersielmingen und Harthausen lag. In diesem Jahr wurde er vollständig gerodet und in Ackerland umgewandelt; aus den Erlösen baute die Gemeinde Untersielmingen ein neues Schulhaus und finanzierte die Verlegung des Friedhofs.

In den 50er Jahren fanden in Plattenhardt unmittelbar am Waldrand ein internationale sportliche Großveranstaltungen statt, die Windhund-Rennen. Bis zu 4000 Zuschauer kamen alljährlich auf die "Plattenharder Heide", heute unterhalb des Altenheims St. Vinzenz, um bei den Europa-Meisterschaften im Windhund-Rennen zuzusehen. Zum letzten Mal fand diese sportliche Großveranstaltung 1963 statt.

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